25.06.2024
Scheibbs — 25.06.2024
Sitzung vom: 25. Juni 2024 (Quelle: www.scheibbs.gv.at)
Zusammenfassung generiert am: 6. April 2025, 10:32
FörderungenJaSumme der Förderungen€ 7 500,00AuftragsvergabenJaGrundstücksverkäufeJaUmwidmungenJaBefangenheitsindex2 / 10
Überblick #
Hier sind die wichtigsten Punkte der Gemeinderatssitzung:
• Ein Dringlichkeitsantrag zur Planung einer “Erlaufterasse und Verkehrsberuhigung” wurde mit 10 zu 8 Stimmen abgelehnt.
• Der erste Nachtragsvoranschlag (Budget-Anpassung) für 2024 wurde einstimmig beschlossen. Dieser weist ein negatives Ergebnis von -888.100 Euro aus.
• Für die Erweiterung des Kindergartens Feldgasse wurden Aufträge im Gesamtwert von über 1 Million Euro (netto) an verschiedene Firmen vergeben.
• Es wurden zwei Darlehen beschlossen: 275.000 Euro für den Kindergarten Flecknertor und 1 Million Euro für den Kindergarten Feldgasse.
• Die Gemeinde beschloss die Gründung eines Gemeindeverbands zusammen mit den Gemeinden St. Anton, Reinsberg und Gaming zum Ausbau der Breitbandinfrastruktur (Internet).
Zusammenfassung #
In der Gemeinderatssitzung vom 25. Juni 2024 in Scheibbs wurden verschiedene wichtige Themen behandelt. Zu Beginn gab es eine Diskussion über einen Dringlichkeitsantrag zur “Erlaufterasse und Verkehrsberuhigung”, der jedoch mehrheitlich abgelehnt wurde. Anschließend wurden diverse Verwaltungsangelegenheiten besprochen, darunter die Genehmigung eines Nachtragsvoranschlags für 2024, die Vergabe von Darlehen und Subventionen sowie mehrere Grundstücksangelegenheiten. Wichtige Beschlüsse betrafen auch die Erweiterung des Kindergartens Feldgasse mit Auftragsvergaben in Höhe von über einer Million Euro und die Erhöhung des monatlichen Bastelbeitrags in den Kindergärten von 14 auf 18 Euro. Am Ende der Sitzung wurde die Gründung eines Gemeindeverbandes zur Errichtung von Breitbandinfrastruktur gemeinsam mit den Nachbargemeinden St. Anton, Reinsberg und Gaming beschlossen. Die meisten Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.
Teilnehmer #
Basierend auf dem Protokoll waren folgende Fraktionen und Gemeinderatsmitglieder anwesend:
Von der ÖVP:
- Bgm Franz Aigner
- Vizebgm. MBA Luger Martin
- Stadtrat Fallmann Alena
- Stadtrat Jagetsberger Franz
- Gemeinderat Ing. Eßletzbichler Andreas
- Gemeinderat Muthentaler Silvia
- Gemeinderat Thomasberger Johannes
- Gemeinderat Pemsel Karl
- Gemeinderat Aigner Daniel
- Gemeinderat Schagerl Harald
Von der SPÖ:
- Gemeinderat Huber Johann
- Gemeinderat Wagner Adolf
- Gemeinderat Zvonik Martin
- Gemeinderat Schagerl Barbara BEd
- Gemeinderat Tuzson Zoltan MSc
- Gemeinderat Ing. Schweiger Markus
Von der Liste BUGS:
- Stadtrat Mag. Arch. Hofmarcher Joseph
- Gemeinderat Engelmayer Susanne MA (bis TOP 10)
Es waren also 3 Fraktionen vertreten:
- ÖVP (10 Mitglieder)
- SPÖ (6 Mitglieder)
- BUGS (2 Mitglieder)
Entscheidungen, Abstimmungen und Diskussionen #
Hier sind die wichtigsten Punkte aus der Gemeinderatssitzung:
- Dringlichkeitsantrag:
- Ein Dringlichkeitsantrag zur “Erlaufterasse und Verkehrsberuhigung” wurde eingebracht
- Nach emotionaler Diskussion wurde dieser mit 10 zu 8 Stimmen abgelehnt
- GR Schweiger äußerte deutliche Kritik und ließ seine enttäuschte Wortmeldung protokollieren
- Wichtige finanzielle Entscheidungen:
- Der 1. Nachtragsvoranschlag 2024 wurde einstimmig beschlossen (Defizit von €888.100)
- Zwei Darlehen wurden genehmigt:
- €275.000 für KG Flecknertor (3,396% Fixzins)
- €1.000.000 für KG Feldgasse (3,550% Fixzins)
- Infrastrukturprojekte:
- Auftragsvergabe an Fa. A. Traunfellner für ABA/WVA Projekt (€587.025,15)
- Erweiterung Kindergarten Feldgasse: Mehrere Aufträge mit Gesamtvolumen über €1 Mio vergeben
- Gründung eines kommunalen Infrastrukturverbands für Breitbandausbau beschlossen
- Weitere wichtige Beschlüsse:
- Erhöhung des Kindergarten-Bastelbeitrags von €14 auf €18
- Mehrere Grundstücksangelegenheiten (Entwidmungen, Übernahmen, Pachtverträge)
- Freigabe verschiedener Aufschließungszonen
Die meisten Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. Eine bemerkenswerte Ausnahme war die Abstimmung über den Dringlichkeitsantrag, bei der sich deutliche Meinungsverschiedenheiten zwischen den Fraktionen zeigten.
Dokumentation und Transparenz #
Die Protokollierung der Diskussionen ist unterschiedlich detailliert. Einige Auffälligkeiten:
Bei der Diskussion zum Dringlichkeitsantrag zu Beginn der Sitzung wurde die emotionale Wortmeldung von GR Schweiger vollständig im Wortlaut protokolliert, während die anderen Wortmeldungen in der Diskussion nur namentlich erwähnt aber nicht inhaltlich dokumentiert wurden.
Bei vielen Tagesordnungspunkten werden Wortmeldungen nur mit dem Vermerk “Es melden sich XY zu Wort” festgehalten, ohne den Inhalt der Wortmeldungen wiederzugeben.
Eine Ausnahme bildet TOP 19 (Kindergarten Feldgasse), wo die Wortmeldung von StR Hofmarcher auf dessen ausdrücklichen Wunsch wörtlich protokolliert wurde.
Die inhaltlichen Diskussionen zum wichtigen Punkt 3 (Nachtragsvoranschlag 2024) wurden trotz mehrerer Wortmeldungen nicht näher dokumentiert, obwohl dies angesichts der finanziellen Bedeutung interessant wäre.
Auch bei kontroversen Themen wie der Kindergarten-Erweiterung (TOP 19) wurden die Diskussionen nur oberflächlich protokolliert, obwohl es hier offenbar unterschiedliche Positionen gab (siehe Stimmenthaltung Hofmarcher).
Insgesamt erscheint die Protokollierung der Diskussionen eher knapp gehalten. Nur in Ausnahmefällen oder auf expliziten Wunsch wurden Wortmeldungen im Detail festgehalten.
Budget, Investitionen und Vergaben #
Basierend auf dem Protokoll wurden folgende wichtige budgetrelevante Entscheidungen getroffen:
- Nachtragsvoranschlag 2024:
- Ertragssumme: €13.427.800,00
- Aufwandssumme: €14.315.900,00
- Ergibt ein negatives Nettoergebnis von -€888.100
- Es wurde darauf hingewiesen, dass Kassenkredite zur Aufrechterhaltung der Liquidität notwendig sind
- Darlehensaufnahmen wurden beschlossen:
- €275.000 bei der Sparkasse Scheibbs AG (Fixzins 3,396% für 15 Jahre) für Kindergarten Flecknertor
- €1.000.000 bei der Raiba Mittleres Mostviertel (Fixzins 3,550% für 15 Jahre) für Kindergarten Feldgasse
- Auftragsvergaben für Kindergarten Feldgasse:
- Abbruch, Erd- und Baumeisterarbeiten: €488.127,26 (Fa. A. Traunfellner)
- Zimmermannsarbeiten: €182.406,16 (Fa. Ratay)
- Dach- Schwarzdecker und Spenglerarbeiten: €91.990,60 (Fa. Ratay)
- Heizungs- Lüftungs- und Sanitärinstallationen: €91.919,91 (Fa. Bruckner)
- Elektroinstallationen und PV-Anlage: €222.267,33 (Fa. Haselmaier)
- Vergabe für ABA und WVA:
- Auftragsvergabe an Fa. A. Traunfellner mit einer Nettoauftragssumme von €587.025,15
Aus dem Protokoll geht nicht explizit hervor, ob für die Aufträge mehrere Angebote eingeholt wurden. Es wird aber erwähnt, dass die Vergaben jeweils in den zuständigen Ausschüssen vorberaten wurden.
Förderungen und Subventionen #
Aus dem Protokoll gehen folgende Subventionen hervor:
UTC Sparkasse Scheibbs: € 1.500
Scheibbsimpuls.kultur: € 6.000
An- und Verkauf von Grundstücken #
Ja, im Protokoll wurden mehrere Entscheidungen zu Grundstücksangelegenheiten behandelt:
- Entwidmung und Abtretung von Verkehrsflächen (TOP 7):
- Teilflächen mit insgesamt 362 m² wurden aus dem öffentlichen Gut entwidmet und an angrenzende Grundstücke übertragen
- Gleichzeitig wurden 134 m² in das öffentliche Gut übernommen
- Kaufvertrag mit ÖBB (TOP 8):
- Verkauf von 362 m² an die ÖBB
- ÖBB überträgt im Gegenzug 77 m² an die Stadtgemeinde
- Kaufpreis: € 2.230,16
- Verkehrsflächen-Entwidmung (TOP 11):
- Teilfläche von 169 m² wurde als Verkehrsfläche entwidmet und aus dem öffentlichen Gut ausgeschieden
- Gleichzeitig wurde eine Teilfläche von 32 m² in das öffentliche Gut übernommen
- Pachtverträge (TOP 17):
- Neuverpachtung des Buffetbetriebs in der Wanne Scheibbs an Herrn Ejaz Warrich
- Pachtvertrag mit Familie Thomas und Nina Zumpf für das Grundstück 57/8 KG Brandstatt
Alle diese Grundstücksangelegenheiten wurden vom Gemeinderat einstimmig beschlossen.
Flächenwidmungen und Umwidmungen #
Ja, im Protokoll wurden mehrere Entscheidungen zu Flächenwidmung und Aufschließung getroffen:
- Freigabe der Aufschließungszone BW-A6:
- Wurde einstimmig beschlossen
- Voraussetzungen wie geologisches Gutachten, Höhenaufnahme, Erschließungskonzept etc. wurden erfüllt
- Freigabe der Aufschließungszone BW-A12:
- Wurde ebenfalls einstimmig beschlossen
- Voraussetzungen wie Lärmschutz-Anlage, artenschutzrechtliche Maßnahmen und Bebauungsplan wurden erfüllt
- Entwidmung und Umwidmung von Verkehrsflächen:
- Teilfläche 11 (169m²) wurde aus öffentlichem Gut ausgeschieden
- Teilfläche 13 (32m²) wurde ins öffentliche Gut übernommen
- Wurde einstimmig beschlossen
- Weitere Entwidmungen/Umwidmungen im Zusammenhang mit der ÖBB Bahnstrecke:
- Mehrere Teilflächen mit insgesamt 362m² wurden aus dem öffentlichen Gut ausgeschieden
- Gegenzug: 134m² wurden ins öffentliche Gut übernommen
- Ebenfalls einstimmig beschlossen
Die Beschlüsse zeigen, dass mehrere Grundstücksumwidmungen und Freigaben von Aufschließungszonen erfolgten, die neue Bau- und Entwicklungsmöglichkeiten schaffen.
Anzeichen für Befangenheit oder Interessenskonflikte #
Basierend auf dem Protokoll lassen sich folgende relevante Punkte bezüglich möglicher Befangenheit/Interessenskonflikte identifizieren:
Bei TOP 11 (Entwidmung von Verkehrsflächen) wurde dokumentiert, dass GR Pemsel nicht an der Sitzung teilnahm. Dies könnte auf eine mögliche Befangenheit hindeuten, wird aber nicht explizit begründet.
Bei TOP 7-8 (Entwidmung/Verkauf von Verkehrsflächen an die ÖBB) gab es zwar einstimmige Beschlüsse, aber keine expliziten Hinweise auf Befangenheitserklärungen, obwohl es um Grundstücksgeschäfte ging.
Bei den Punkten zu Aufschließungszonen (TOP 9, 10, 14) wurden Umwidmungen und Freigaben beschlossen, aber es wurden keine Befangenheitserklärungen protokolliert, obwohl solche Entscheidungen potenziell Interessenskonflikte bergen könnten.
Bei TOP 12 (Übereinkommen zur Übertragung von Verkehrsflächen) gab es ebenfalls keine dokumentierten Befangenheitsmeldungen.
Insgesamt fällt auf, dass - mit Ausnahme des temporären Verlassens der Sitzung durch GR Pemsel - keine expliziten Befangenheitserklärungen oder Interessenskonflikte im Protokoll vermerkt wurden, obwohl mehrere Beschlüsse zu Grundstücksgeschäften und Umwidmungen gefasst wurden. Dies muss aber nicht bedeuten, dass es tatsächlich Interessenskonflikte gab - möglicherweise waren die beteiligten Gemeinderäte einfach nicht persönlich betroffen.